Der genaue Ablauf am Tag deiner MPU

Der genaue Ablauf am Tag deiner MPU!

Dein MPU-Tag: So läuft er ab – Dein Fahrplan zurück zum Führerschein

Den Termin für diesen Tag hast du ja schon erhalten. Vielleicht hast du ein flaues Gefühl im Magen, wenn du an den Termin deiner Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) denkst. Keine Sorge, das ist völlig normal! 

Die meisten Menschen sind auch deshalb nervös, weil sie nicht genau wissen, was hinter den verschlossenen Türen der Begutachtungsstelle passiert. 

Doch wer eine gründliche MPU-Vorbereitung gemacht hat, weiß: Die MPU ist keine willkürliche Prüfung und schon gar kein „Idiotentest“. Sie ist eine standardisierte Überprüfung meiner Fahreignung.

In diesem Artikel nehmen wir dich an die Hand und gehen den kompletten Tag der Begutachtung Schritt für Schritt gemeinsam durch. 

Der Start: Ankunft und Formalitäten

Denn wenn du weißt, was dich erwartet, verliert die Situation ihren Schrecken. Du kannst dich dann voll auf das Wesentliche konzentrieren: den Gutachtern zu zeigen, dass du bereit bist, wieder Verantwortung im Straßenverkehr zu übernehmen und daher nicht wieder auffallen wirst.

Der Tag kann schon früh am Morgen beginnen. Sei pünktlich zu deinem vorgeschriebenen Termin!

Unser Rat: Am besten bist du schon 15 Minuten vor deinem Termin an der Begutachtungsstelle (TÜV Hessen, TÜV Nord, TÜV Süd, DEKRA, PIMA, AVUS, etc.).

Das nimmt dir den Stress, abgehetzt anzukommen.

1. Anmeldung am Empfang

Der erste Schritt ist rein bürokratisch. Du meldest dich am Empfang an.

Wichtig: Du musst dich ausweisen können. Vergiss also auf keinen Fall deinen Personalausweis oder Reisepass.

Hier werden oft auch direkt die Kosten beglichen, falls du das nicht schon per Überweisung erledigt hast.

Du gibst deine mitgebrachten Unterlagen ab. Dazu gehören eventuelle Abstinenznachweise (Belege, dass du keine Drogen oder keinen Alkohol konsumiert hast) und Bescheinigungen von deiner MPU-Vorbereitung (z. B. Einzelstunden WILOS) oder verkehrspsychologischen Maßnahmen (z. B.: MPU-Wochenendkurs WILOS).

2. Die Fragebögen

Nach der Anmeldung bekommst du einen Stapel Papier oder ein Tablet in die Hand gedrückt. Du nimmst im Wartebereich Platz und füllst verschiedene Fragebögen aus. Hier geht es um deine:

Anamnese: Das ist ein Fachbegriff für deine Krankengeschichte. Nimmst du Medikamente? Hast du chronische Erkrankungen?

Führerschein-Vorgeschichte: Wann hast du den Führerschein gemacht? Wie viele Kilometer fährst du im Jahr?

Angaben zum Delikt: Konsumgewohnheiten bei Alkohol oder Drogen. Das sind zunächst reine Faktenfragen: konsumierte Mengen, Zeiträume des Konsums usw.

Lebenssituation: Arbeitest du? Wie ist dein familiäres Umfeld?

Tipp: Fülle diese Bögen gewissenhaft und ehrlich aus. Sie dienen den Gutachtern später als erste Informationsquelle.

Die eigentliche MPU besteht aus drei umfangreichen Blöcken. Die Reihenfolge dieser Blöcke ist nicht festgelegt – es kann sein, dass du zuerst zum Arzt oder zum Psychologen musst. Stell dich also flexibel darauf ein.

Block 1: Die medizinische Untersuchung

In diesem Teil prüft ein Arzt, ob dein Körper fit genug ist, um ein Fahrzeug sicher zu führen. Keine Sorge, du musst kein Hochleistungssportler sein.

Das passiert hier:

Allgemeiner Check: Der Arzt hört dein Herz ab, misst den Blutdruck und prüft deine Reflexe.

Koordinationstests: Vielleicht musst du auf einem Bein stehen, mit geschlossenen Augen die Finger zur Nase führen oder auf einer Linie gehen. Damit wird geprüft, ob dein Gleichgewichtssinn und deine Motorik intakt sind.

Laborwerte:

Bei einer Alkohol-MPU wird oft Blut abgenommen, um die Leberwerte zu prüfen.

Bei einer Drogen-MPU (und oft auch bei Alkohol) wird eventuell eine Urinprobe oder eine Haaranalyse verlangt. Das passiert unter Aufsicht, um Täuschungsversuche auszuschließen.

Das Gespräch mit dem Arzt: Der Arzt stellt dir auch Fragen zu deinem Konsumverhalten in der Vergangenheit und heute.

Achtung: Auch wenn der Arzt sehr freundlich ist (was die meisten sind), ist das bereits Teil der Begutachtung. Wenn du hier sagst „Ich trinke nie“, aber deine Leberwerte sagen etwas anderes, hast du ein Glaubwürdigkeitsproblem. Sei ehrlich und bleib bei den Fakten.

Block 2: Der Leistungstest am Computer

Viele haben Angst vor diesem Teil, dabei ist er oft der einfachste. Hier wird deine psychophysiologische Leistungsfähigkeit getestet. Das klingt kompliziert, bedeutet aber nur: Wie gut arbeiten dein Kopf (Wahrnehmung) und dein Körper (Reaktion) zusammen?

Du sitzt an einem speziellen Computergerät. Keine Angst, du brauchst keine PC-Kenntnisse. Es gibt extra Tasten und Pedale.

Die Aufgaben:

Reaktionstest: Auf dem Bildschirm erscheinen Farben oder Töne, und du musst die entsprechende Taste drücken. Es wird immer schneller.

Verkehrsauffassung: Dir werden kurz Bilder von Verkehrssituationen gezeigt. Danach musst du sagen, was du gesehen hast (z. B. Fußgänger, Ampel, Radfahrer).

Konzentration: Oft musst du Vergleichsaufgaben lösen (z. B. „Ist der Pfeil nach oben oder unten?“), und das über eine gewisse Zeit hinweg.

Gut zu wissen:

Übungsphase: Bevor der eigentliche Test startet, darfst du üben, bis du verstanden hast, wie es geht.

Perfektion ist nicht nötig: Du musst keine 100 % erreichen. Es reicht ein durchschnittliches Ergebnis. Selbst wenn du mal eine Taste verpasst, fällst du nicht sofort durch.

Paralleltest: Solltest du am Computer wirklich zu nervös sein und das Ergebnis nicht reichen, gibt es oft die Möglichkeit eines sogenannten „Paralleltests“ (eine Fahrverhaltensbeobachtung), um das auszugleichen. Das ist aber selten nötig.

Block 3: Das psychologische Gespräch (die Exploration)

Dies ist das Herzstück der MPU. Hier entscheidet sich meistens, ob das Gutachten positiv oder negativ ausfällt. Du sitzt ca. 45 bis 60 Minuten lang einem Verkehrspsychologen gegenüber.

Viele denken, der Psychologe will sie „austricksen“ oder in die Pfanne hauen. Das stimmt nicht. Sein Job ist es, eine Prognose zu erstellen: Ist es wahrscheinlich, dass du wieder so auffällig wirst wie früher?

Das Gespräch gliedert sich grob in drei Phasen:

1. Die Vergangenheit (Analyse)

Hier musst du erklären, wie es zu dem Delikt (Alkohol, Drogen, Punkte) kam.

Reflexion: Es reicht nicht, zu sagen „Ich war dumm“. Du musst erklären, warum du dich so verhalten hast. Hattest du Stress? Probleme in der Partnerschaft? Konntest du nicht „Nein“ sagen?

Hier werden die „inneren Motive“ gesucht.

2. Die Veränderung (Gegenwart)

Was hast du seitdem getan?

Hast du dein Konsumverhalten geändert (Abstinenz oder kontrolliertes Trinken)?

Hast du neue Hobbys?

Hast du deinen Freundeskreis gewechselt?

Wie gehst du heute mit Problemen um?

Wichtig: Diese Veränderungen müssen stabil sein. Wer erst letzte Woche aufgehört hat zu trinken, wirkt nicht überzeugend.

3. Die Zukunft (Vermeidungsstrategie)

Was machst du, wenn du wieder in eine ähnliche Situation kommst?

Stell dir vor, du bist auf einer Party und jemand bietet dir etwas an. Was tust du?

Wie verhinderst du einen Rückfall in alte Muster?

Hier brauchst du einen konkreten Plan, keine vagen Versprechen wie „Ich pass’ halt besser auf“.

Dein Mindset für das Gespräch: Sei nicht defensiv. Sieh den Psychologen nicht als Feind. Sei offen, zeige Reue, aber versinke nicht im Selbstmitleid.

Zeige stolz, was du in deinem Leben zum Positiven verändert hast. Authentizität (Echtheit) ist deine stärkste Waffe.

Der Abschluss: Geschafft! Und jetzt?

Nachdem du alle drei Stationen durchlaufen hast, darfst du nach Hause gehen. Ein tiefes Durchatmen ist jetzt angesagt!

Bekommst du das Ergebnis sofort? In den meisten Fällen: Nein. Der Psychologe gibt dir am Ende des Gesprächs oft eine Tendenz. Er sagt vielleicht so etwas wie: „Aus psychologischer Sicht sieht es gut aus, wir müssen aber noch die medizinischen Werte abwarten.“ Das ist ein gutes Zeichen, aber noch keine Garantie.

Das schriftliche Gutachten kommt in der Regel nach ca. 2 bis 3 Wochen per Post zu dir.

Ein kleiner Tipp zum Schluss:

Lass das Gutachten immer zu dir nach Hause schicken, nicht direkt zur Führerscheinstelle!

Ist es positiv? Super! Geh damit zur Führerscheinstelle und beantrage deinen Führerschein neu.

Ist es negativ? Schick es nicht zur Behörde. Lies es dir genau durch, besprich es mit einem Berater und bereite dich auf den nächsten Versuch vor. So bleibt deine Akte bei der Behörde „sauber“ von dem negativen Versuch.

Du siehst: Der MPU-Tag ist anstrengend, aber er ist machbar. Er ist kein Hexenwerk, sondern ein strukturierter Prozess. Du hast dich vorbereitet, du hast an dir gearbeitet – geh mit erhobenem Kopf in die Begutachtung. Viel Erfolg!

Am besten informierst du dich dazu und auch zur weiteren Vorgehensweise bei WILOS MPU-Beratung und MPU-Vorbereitung in Rheine, Breite Str. 6, Teamfahrschule.
0170-5262614

Was ist die MPU? mpu-rheine.de